Folgendes Vorgehen wird empfohlen

Frühwarnzeichen FWZ fehlender Konzentration sind normale Erschöpfungserscheinungen als Folge geistiger Anstrengungen. Mit etwas Übung können die Frühwarnzeichen im Alltag beobachtet und benannt werden.

FWZ Nr. 1 und FWZ Nr. 2 abnehmender Konzentration sind zuerst bemerkbar. Frühwarnzeichen fehlender Konzentration folgen.

PIRKA Frühwarnzeichen FWZ fehlender Konzentration

Denken ist verlangsamt und nicht mehr effektiv.

Probleme, sich etwas zu merken oder Wissen abzurufen.

Gefühl von Leere im Kopf.

Schwierigkeiten, Worte zu finden.

Aufmerksamkeitsblockaden von 2 – 4 Sekunden Dauer.

Gedankengänge müssen wiederholt begonnen werden.

Schwierigkeiten, sich zu entscheiden.

Deutliche Ermüdung nach geistigen Anstrengungen.

Wichtiger Hinweis

Organische Erkrankungen mit ähnlichen Frühwarnzeichen sind vom Arzt auszuschließen.
Frühwarnzeichen sind keine Folge der Wirkung von Medikamenten, Alkohol oder Drogen.

Wer rechtzeitig auf FWZ 1 und FWZ 2 abnehmender Konzentration reagiert, erspart sich FWZ fehlender Konzentration!

Bitte beachten Sie das erschöpfungsE® zur Wiederherstellung der Konzentrationsfähigkeit.

Nach Eintreten von Frühwarnzeichen sollte eine Pause erfolgen, deren zeitlicher Umfang sich an den einzelnen Frühwarnzeichen FWZ 1 und FWZ 2 orientiert. Wer trotz Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, d. h. ab FWZ 2 weiterarbeitet, muss sich mehr und mehr anstrengen, um fokussiert und damit konzentriert zu bleiben. Diese geistige Anstrengung hat zur Folge

1. dass unser Denken zunehmend verlangsamt. Dies ist am Auftreten von Frühwarnzeichen fehlender Konzentration zu bemerken.
2. dass der Pausenbedarf ab FWZ 2 laufend zunimmt. Aus diesem Grund muss die Zeit (t) ab FWZ 2 mit einem TIMER gemessen und der Pausenbedarf mit 10+(t ÷ 2) individuell berechnet werden.

PIRKA schlägt als Auszeit Pausen in2b®, Umgebung in2b® und Farben in2b® vor.

erschöpfungsE®

*(t) entspricht der Zeit, mit der ab FWZ 2, d.h. trotz Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, weitergearbeitet wird. Die Zeit (t) mit einem TIMER messen und 10+(t ÷ 2) errechnen, da der Pausenbedarf ab FWZ 2 mit der Zeit beständig zunimmt! Beispiel: Wird ab dem Eintritt von FWZ 2 trotz bestehender Konzentrationsprobleme für 100 Minuten weitergearbeitet, errechnet sich die Erholzeit: 10+(t ÷ 2) mit 10+(100 ÷ 2) = 60 Min. Eine solch lange Erholzeit ist im Arbeitsalltag nicht umsetzbar! Zur Vermeidung langer Erholzeiten sollte auf die FWZ 1 und FWZ 2 zeitnah reagiert werden.

Verwenden Sie das erschöpfungsE®-Protokoll 50/10 und 25/5 zur Dokumentation, Bewertung und Unterstützung der Konzentrationsfähigkeit im Alltag.

Frühwarnzeichen fehlender Konzentration zu bemerken, hilft, rechtzeitig auf fehlende Leistungsfähigkeit zu reagieren.

Bei den nachfolgenden Beispielen ist zu beachten, dass FWZ fehlender Konzentration im Gegensatz zu FWZ abnehmender Konzentration von Person zu Person variieren und zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten können. Zur Berechnung der Pausenlänge 10+(t ÷ 2) ist nur entscheidend, wie lange ab FWZ 2 weitergearbeitet wird.

Beispiel 1 – verlangsamtes Denken

Er hatte FWZ 2 an der Schwierigkeit, sich zu konzentrieren, bemerkt. Aber der Auftrag musste heute noch raus! Er entschied sich dazu, trotz FWZ 2 weiterzuarbeiten, teils, weil er es gewohnt war, teils aus Neugierde, ob die beschriebenen Frühwarnzeichen fehlender Konzentration wirklich eintreten würden. Er ließ den TIMER seines Handys mitlaufen. Nach zum Beispiel 50 Minuten im Bereich fehlender Konzentration bemerkte er, dass sein Denken verlangsamt und zäh wurde und begann zu rechnen. 10+(50÷2) ergab einen notwendigen Pausenbedarf von ca. 35 Minuten. Wo sollte er die Zeit hernehmen? Ihm blieb keine andere Wahl, als mit fehlender Konzentrationsfähigkeit weiterzuarbeiten.

Viele Menschen fühlen sich gezwungen, weiterzuarbeiten, mit der Folge, dass die Arbeit aufgrund fehlender Konzentration nur noch langsam erledigt werden kann und zunehmend Flüchtigkeitsfehler auftreten.

Beispiel 2 - Parallelen zu einem geistigen Akku

Bei der Konzentration verhält es sich wie mit einem Akku. Die notwendige Ladezeit (der Pausenbedarf) dauert umso länger, je später wir auf Frühwarnzeichen abnehmender und fehlender Konzentration reagieren. Wenn der Akku einmal „leer“ ist, was beim Menschen nicht zum „Abschalten“ führt, haben auch wir das Problem der verlängerten Ladezeit. Diese wird umso länger, je länger wir weiterarbeiten. Dann machen wir sehr oft einen weiteren Fehler. Die lange „Ladezeit“ (Pause), wenn sie denn gemacht wird, macht uns nervös, weil die Arbeit liegen bleibt. Wenn wir uns wieder besser fühlen, der „erste Balken der Akkuanzeige blinkt“, denken wir meistens wie folgt: Jetzt geht ja wieder was. Es ist so viel liegen geblieben. Am besten schnell wieder loslegen. Unser geistiger Akku ist dann entsprechend schnell wieder geleert und man ist erneut mit einer längeren Pause konfrontiert, die auf der Arbeit nicht möglich ist; ein Teufelskreis namens Burnout.

Verwenden Sie auch

Probieren Sie es aus!

PIRKA wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Anwendung.

Literatur

Abels, D. (1974). Konzentrations-Verlaufs-Test K-V-T. 2., verbesserte Auflage. Göttingen: Hogrefe.

Clos, R. (2004). Ein Leitfaden zur Diagnose und Behandlung der ME/CFS für den Arzt in der Praxis. Hrsg.: South Australian Department of Human Services, PO Box 287 Rundle Mall 5000, South Australia, Australia.

Demerouti, E., Fergen, A., Glaser, J., Herbig, B., Hofmann, A., Nachreiner, F., Packebusch, L. & Seiler, K. (2012). Psychische Belastung und Beanspruchung am Arbeitsplatz. Inklusive DIN EN 10075-1 bis -3. Herausgeber: DIN Deutsches Institut für Normierung e.V. Berlin: Beuth.

Dilling, H., Mombour W. & Schmidt M.H. (2011). Internationale Klassifikation psychischer Störungen. Göttingen: Huber.

Franke, G.H. (2002). Symptom-Checkliste SCL-90-R von L.R. Derogatis. Göttingen: Beltz.

Gaab, J. & Ehlert, U. (2005). Chronische Erschöpfung und Chronisches Erschöpfungssyndrom. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.

Kallus, K. W. (2011). EBF Erholungs-Belastungs-Fragebogen. Frankfurt: Pearson.

Luczak, H. (1989). Wesen menschlicher Leistung. Köln: Bachem.

Schmidtke, H. (1965). Die Ermüdung. Bern: Huber.