Folgendes Vorgehen wird empfohlen
IN der Situation sind wir von uns aus bereit,
- etwas zu geben, um etwas zu bekommen,
- nach alternativen Lösungen zu fragen,
- eigene Vorschläge einzubringen,
- eigene Forderungen zu reduzieren.
Oder: Wir geben das Problem an die andere Person weiter, indem wir die andere Person nach einer Lösung fragen:
- „Was meinen Sie, was getan werden sollte.“
- „Was meinen Sie, wie das Problem gelöst werden kann.“
Sich zu einigen trägt bei den beteiligten Personen dazu bei, für jeden eine tragfähige Lösung gefunden zu haben.
Beispiel 1 – Hilfe beim Umzug
Peter konnte den Umzug unmöglich allein durchführen. Daher fragte er seinen Freund, ob er ihm an dem Tag für 6 Stunden behilflich sein könnte. Aber gerade an diesem Tag hatte der Freund Eintrittskarten für ein Fußballspiel und lehnte die Bitte ab.
Praktische Anwendung
IN der Situation war Peter bereit,
- etwas zu geben, um etwas zu bekommen: „Ich ersetze dir den Kaufpreis der Eintrittskarte“,
- nach alternativen Lösungen zu fragen: „Spielt die Mannschaft noch an anderen Tagen“,
- eigene Vorschläge einzubringen: „Wir schauen uns das Spiel am Fernseher an und ich spendiere das Abendessen“,
- eigene Forderungen zu reduzieren: „Könntest du vielleicht nur 3 Stunden helfen?“
Oder: Er gibt das Problem an den Freund weiter, indem er ihn nach einer Lösung fragt:
- Was meinst du, was getan werden sollte: „Ich bin ratlos. Was würdest du an meiner Stelle tun?“
- Was meinst du, wie das Problem gelöst werden kann: „Wie würdest Du das Problem lösen?“
Beispiel 2 – Autokauf
Der alte Wagen musste durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden. Sie hatte schon immer von einem teuren Cabriolet mit viel PS geschwärmt. Ihr Mann legte keinen Wert auf Luxus und zog unauffällige Fahrzeuge vor. Ein Kompromiss musste her.
Praktische Anwendung
IN der Situation war die Frau bereit,
- etwas zu geben, um etwas zu bekommen: „Wir können uns bei der Innenausstattung einigen“,
- nach alternativen Lösungen zu fragen: „Welches Fabrikat würde Dir denn gefallen“,
- eigene Vorschläge einzubringen: „Es kann auch ein Gebrauchtwagen sein“,
- eigene Forderungen zu reduzieren: „Wir öffnen das Verdeck in den Monaten von Juni bis September.“
Oder: Sie gibt das Problem an ihren Mann weiter, indem sie ihn nach einer Lösung fragt:
- Was meinst du, was getan werden sollte: „Ich habe mich die letzten beiden Male nach Deinen Wünschen gerichtet. Was meinst du, was wir tun sollen?“
- Was meinst du, wie das Problem gelöst werden kann: Ihr Mann schlug schließlich den Kauf eines neuen Fahrzeugs mit Schiebedach vor.
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Probieren Sie es aus!
PIRKA wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Anwendung.
Literatur
Hinsch, R. & Pfingsten, U. (2007). Gruppentraining sozialer Kompetenz. München: Urban und Schwarzenberg.
Hinsch, R. & Wittmann, S. (2010). Soziale Kompetenz kann man lernen. Weinheim: Beltz.
Linehan, M. (2006). Trainingsmanual zur Dialektisch-Behavioralen Therapie der Borderline- Persönlichkeitsstörungen. München: CIP-Medien.