Folgendes Vorgehen wird empfohlen:

Nach Ausschalten des Lichts zu Bett gehen und die geöffneten Augen an die Dunkelheit der Umgebung gewöhnen lassen. Das folgende Vorgehen wird empfohlen:

• den Blick langsam im verdunkelten Raum umherwandern lassen.
• mit einem Wort die Sache benennen, auf die der Blick fällt.
• den Blick danach auf einen anderen Ort im Raum richten.
• mit einem Wort die Sache benennen, auf die der Blick fällt.
• die Übung fortsetzen, bis der Geist zur Ruhe gekommen ist.

Es braucht ein wenig Zeit, bis die Gedanken oder Sorgen, mit denen Sie vorher beschäftigt waren, zur Ruhe kommen.

Wichtiger Hinweis: Beim Beobachten und Benennen in2b® verlagern wir die Aufmerksamkeit nach außen statt nach innen. Sollten dennoch ungute Gefühle auftreten, kann die Übung jederzeit beendet werden.
Üben Sie in2b® beobachten und benennen so lange und so oft, wie es Ihnen guttut und eine geistige Ruhe spürbar wird.

Probieren Sie es aus! PIRKA® wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung.

Beispiel – ruhig einschlafen

Er wollte gleich zu Bett gehen und im Bett nicht noch lange über den Tag oder andere Dinge nachdenken. Daher entschied er sich, Einschlafen in2b® – Ruhe finden, auszuprobieren.

Er legte sich bequem ins Bett und löschte das Licht. Nach einer kurzen Weile erkannte er die Möbel im Raum. Sein Blick wanderte in die Ecke zum Schrank. In Gedanken sagte er das Wort: „Schrank“. Sein Blick wanderte weiter zum Fenster. In Gedanken sagte er das Wort: „Fenster“. Dann wanderte sein Blick zur Decke. In Gedanken sagte er das Wort: „Decke“. Die andere Ecke des Raumes war dunkel. In Gedanken sagte er das Wort: „dunkel“. Sein Blick wanderte zur Gardine. In Gedanken sagte er das Wort. „Gardine“. Durch die Gardine fiel das Mondlicht. In Gedanken sagte er das Wort: „Licht“. Sein Blick wanderte weiter und er hörte ein Auto. In Gedanken sagte er das Wort: „Auto“. Er lauschte in den Raum und hörte nichts. In Gedanken sagte er das Wort: „Stille“. Sein Blick wanderte weiter, bis er eine innere Ruhe verspürte. Er schloss die Augen und beendete die Übung.

Praktische Umsetzung

Er beobachtete die Umgebung des Raums und benannte in Gedanken mit nur einem Wort, worauf sein Blick fiel: Schrank … kurze Pause … Fenster … kurze Pause … Decke … kurze Pause … Dunkel … kurze Pause … Gardine … kurze Pause … Licht … kurze Pause … Auto … kurze Pause … Stille …

Beispiel – Störungen beim Einschlafen

Sie legte sich zu ihrem Mann ins Bett, konnte aber im Gegensatz zu ihm nicht gleich einschlafen. Zunächst hörte sie sein leises Schnarchen. In Gedanken sagte sie das Wort: „Ton“. Dann betrachtete sie die Umgebung. Ihr Blick fiel auf die Lampe an der Decke. In Gedanken sagte sie das Wort: „Lampe“. Das Schnarchen war zu hören. In Gedanken sagte sie erneut: „Ton“. Ihr Blick fiel auf den Schrank. In Gedanken sagte die das Wort: „Schrank“. Ihr Mann drehte sich im Bett um. Die Matratze bewegte sich. Sie sagte das Wort: „Bewegung“. Dann fiel ihr Blick auf das Fenster. In Gedanken sagte sie das Wort. „Fenster“. Vor dem Haus bellte ein Hund. In Gedanken sagte sie das Wort. „Hund“. Dann fauchte eine Katze. In Gedanken sagte sie das Wort. „Katze“. Im Raum fiel ihr Blick auf die dunkle Wand. In Gedanken sagte sie das Wort: „Wand“. Dann war alles ruhig. In Gedanken sagte sie das Wort: „Ruhe“. Sie setze die Übung so lange fort, bis sie eine deutliche Müdigkeit verspürte. Dann beendete sie die Übung und gab sich der inneren Ruhe hin.

Praktische Umsetzung

Beim Beobachten der Umgebung des Schlafzimmers benannte sie, worauf ihr Blick fiel oder was sie an Geräuschen vernahm und sagte in Gedanken das jeweilige Wort: Ton … kurze Pause … Lampe … kurze Pause … Ton … kurze Pause … Schrank … kurze Pause … Bewegung … kurze Pause … Fenster … kurze Pause … Hund … kurze Pause … Katze … kurze Pause … Ruhe…

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Probieren Sie es aus!

PIRKA wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Anwendung.

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